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24 Stunden: Was Volt ihr mehr?

24 Stunden unter Strom. Mindestens. Spätestens seit "Tesla" wissen wir wie schnell Elektrofahrzeuge sind. 

Elektromobilität? Bei Slotcar-Rennern schon lange verwirklicht!

 

Aber das hier wird kein Öko-Bericht. Versprochen! ...

 

 

 

Und wieder 24 Stunden.

Und wieder noch viel mehr darum herum. Wer hat noch nie ein Autorennen live gesehen? Wer hat noch nie die Atmosphäre vor Ort gespürt? Nur Zentimeter von einem Rennboliden entfernt gestanden? Einen "Boliden" angefasst? Oder gar selbst gefahren?

Hereinspaziert Leute. Das alles könnt ihr haben. Willkommen im Slotracing und Tabletop Center Lintfort. Willkommen bei Magdalena Meister!


Vom 1. bis 3. November fand in Kamp-Lintfort erneut das Scaleauto 24 Stunden Rennen statt. Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Vorjahren eine willkommene Forstsetzung dieser Veranstaltung.
Dank dem Slotracing und Tabletop Center und den engagierten Freunden des"Fohlen 24h"-Teams durften wir uns auf viele spannende und unterhaltsame Stunden freuen.

Als "Slotkojoten" traten wir dieses Jahr zum zweiten Mal zum Wettbewerb an. Zum einen um mal zu schauen ob wir diesmal etwas näher an das übrige Fahrerfeld aufschließen können und zum anderen (und uns besonders wichtig!) weil es einfach Spaß macht und wir uns auf unsere Slotcarfreunde dort freuen.

Donnerstag und Freitag ...
... sind wir angereist. Ein paar Kilometer entfernt in Neukirchen-Vluyn hatten wir unsere Zelte (Reisemobile und Hotelzimmer) aufgeschlagen.
Am Freitag Nachmittag traten wir dann zum Training im Renncenter an. Wer so etwas bisher noch nicht gesehen hat könnte meinen das sich Horden von Handwerkern versammeln. 
Fast jeder trägt mindestens einen "Werkzeugkoffer" mit sich herum. Ganz falsch ist das ja auch nicht, in Wirklichkeit verbergen sich dahinter jedoch oftmals ganze Werkstätten und Garagen für die "Slotcars" genannten Rennfahrzeuge im Maßstab 1/24.

Der Freitag stand ganz im Zeichen letzter Tests, Konfigurationen und Testfahrten.


Unsere Test ergeben, das unser (eigens für dieses Rennen) gebaute Audi irgendwie nicht so recht laufen wollte. Wir können aber nicht feststellen woran es wirklich liegt das der eigentlich nur als Ersatz kurzfristig mitgebrachte Porsche 991 besser läuft.


 

 

... ein wenig Handwerk gehört dazu.
Ein ganzer Raum voll mit "Koffern", hier in einer "ruhigen" Minute.

Interessierte können mal einen Blick in das Innenleben der Flitzer erhaschen und die Slotcarbesitzer  sind auch gerne bereit etwas über die Fahrzeuge zu plaudern.

 

Hier wird noch fleißig konfiguriert und an den Setups gearbeitet.


Samstag, 2. November...

... und jetzt wird ernst.
Unser Audi wird das Rennen nicht bestreiten, wir improvisieren und machen den Porsche noch so gut es geht fit für das anstehende Rennen.

 

Samstag, noch ein Stündchen Training ...

... bis zur Ausgabe und Montage von Motoren und Reifen. Jedes Team erhält einen Motor (Montage und Kabel löten sind angesagt) und 2 Satz Hinterreifen.
Nicht erlaubte Modifikationen an diesen sehr wichtigen Bauteilen sind damit ausgeschlossen.
Die Fahrzeuge werden vermessen, auf Regelkonformität geprüft und dann freigegeben.

Wir müssen noch etwas nacharbeiten, die Fahrzeugbreite (Reifen) passt noch nicht. Ärgerlich. Das haben wir verpennt zu kontrollieren, das hätte nicht sein müssen.
Jedes Team darf noch ein paar Minuten testen ob das Fahrzeug läuft.
Danach kommt es in den so genannten "Parc Ferme", wird also bis zum Rennen nicht mehr angerührt.


 

Verteilung der Motoren und Reifen.

Einbau unter fachkundiger Aufsicht.

Abnahme der Fahrzeuge.

Das sind die letzten Arbeiten an den Fahrzeugen vor dem Qualify und Rennen.

 


Samstag. Qualify ...

... zur Festlegung der Startpositionen. Nach 13 Uhr beginnen die Durchläufe. Jedes Team darf einen Fahrer benennen der eine Minute lang versucht eine gute Rundenzeit hinzulegen.

Danach stehen die Startfolgen dann fest.

 

Samstag. Rennen ...

... und wie geplant startet das große Ereignis.. Auf 6 Spuren fahren die Scaleautos in den nächsten 24 Stunden praktisch NonStop auf der Bahn. Nur einige wenige Minuten innerhalb einer Stunde kommen die Fahrzeuge zum Fahrerwechsel und/oder Spurwechsel zum Stillstand.
Viele Fahrer lassen sich nicht auswechseln und fahren jeweils fast eine Stunde ohne Unterbrechung auf einer Spur durch.
Das ist nicht ganz ohne. Es bringt aber durchaus Vorteile wenn ein Fahrer sich auf eine Spur "eingeschossen" und einen guten Rhythmus gefunden hat.
Material und Fahrer sind gefordert, besonders die frischen Motoren "leiden" bei dieser Höchstbelastung. Jetzt kommt es nicht nur auf gute Rundenzeiten an, besonders "Durchhalten" ist angesagt. Na klar muss jedes Fahrzeug irgendwann mal raus.
An einer ausgewiesenen Stelle dürfen die Fahrzeuge zu Wartungs- und Reparaturzwecken herausgenommen und eingesetzt werden. Ein "dritter "Mann" ist Mechaniker und erledigt dies. Die anderen beiden sind Fahrer und Einsetzer. 

Das kostet natürlich Zeit. Grob gerechnet alle 9 Sekunden eine Runde. Da kommt schon in wenigen Minuten einiges zusammen.


Zwischenspiel.

Was wir nicht vergessen dürfen: Eine solche große Horde hat natürlich auch Hunger. Und Durst. Auch das wird im Renncenter nicht vergessen.
Mit viel Liebe und wirklich lecker zubereitet ist rund um die Uhr für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Wer möchte ist schon vor dem Essen kugelrund und satt und kann diesen Zustand ohne Mühe bis zum Ende erhalten. Ein Mangel ist da ein Fremdwort!


 

Das ganze "Programm" können wir hier nicht zeigen.
Magdalena hat wieder gezaubert. Alles suuuupaaaaa lecker!
Sauerkraut, Knödel, Grünkohl, Leberkäse, Rührei, Spiegelei, belegte Brötchen, Kuchen,

Waffeln, Snacks, Currywurst ...

... wer da nichts findet und hungrig rausgeht hat selbst schuld.

Selbstverständlich stehen auch jede Menge und Sorten Getränke zu Verfügung.
Perfekt wie das ganze Event überhaupt!


... und weiter geht es.

Zu Hunderten werden die Runden absolviert. In den ersten Stunden zeichnen sich schon langsam Unterschiede ab. Oft sind es nur recht minimale Unterschiede. Die summieren sich aber. Doch sicher darf sich niemand sein.
Selbst wenn man "komfortabel" viele Zehntelsekunden schneller ist je Runde ist das keine Garantie für gute Platzierungen. Ein einziger "kleiner" Ausfall von 10 Minuten kann schnell 60 bis 70 Runden kosten. Das heraus zu fahren ist eine mühevolle Angelegenheit.
Also bleibt es von Anfang bis Ende spannend, denn Geschwindigkeit auf der Bahn ist nicht alles!

Sonntag. Müdigkeit ...

... stellt sich irgendwann ein. Wenn man seit früh morgens ohne Unterbrechung dabei ist dann macht sich das irgendwann bemerkbar. Die ersten 8 Stunden sind vorbei, jetzt wird in absoluter Dunkelheit für die nächsten 8 Stunden Nachtfahrt absolviert.
So ab 1 oder 2 Uhr in der Nacht sieht man vermehrt Teilnehmer, die in den Polstern und auf Sitzbänken ein Nickerchen halten oder sich auf mitgebrachter Liege ein oder zwei Stündchen Schlaf gönnen. 
An der Rennbahn geht der Betrieb ungebremst weiter.
Das Einsetzen heraus geflogener oder falsch eingespurter Fahrzeuge dauert in der Nacht aber etwas länger. Die Einsetzer können ihre Arbeit jetzt nur noch mit einer Taschenlampe zuverlässig erledigen.

Es ist wirklich dunkel!


Endspurt.

Die letzten 8 Stunden finden wieder im Hellen statt. Nach über 16 Stunden gibt es bereits beträchtliche Abstände  in der Anzahl der Runden der Teams. Favoriten zeichnen sich deutlich ab.
Es lässt sich abschätzen wer vorne mitspielt und wer kaum noch Chancen auf vordere Plätze hat.
Wenn alles gut geht. Ja wenn ...

Wir sind nicht das einzige Team das hunderte von Runden liegen lassen musste. Von den Fahrzeiten her trennen uns im Schnitt einige Zehntelsekunden von den Topteams. Das liegt sicherlich zum Teil an unserem Fahrzeug und dessen "Setup". Aber ein großer Teil geht auch auf das Konto unserer "mangelnden Kenntnis" dieser Bahn. Nicht wenige Fahrer fahren regelmäßig oder oft auf dieser Bahn. Dieses Training macht sich natürlich bemerkbar im "Fahrstil" und auch in den Fertigkeiten die Fahrzeuge noch einen Tick besser auf die Eigenschaften der Bahn abzustimmen.
Wir sind jetzt zum zweiten Mal angetreten in der Hoffnung, diesmal etwas besser zu werden als das letzte Jahr. Nach nunmehr vielen Stunden "Erfahrung" auf der Bahn fährt man bereits das eine oder andere Zehntel schneller, man "kennt" die besten Punkte für Bremsen und Beschleunigen besser, man weiß wo es tückisch ist. Ab und zu hält man bereits für kurze Zeit mit, aber eben nur für kurze Zeit.
(Abgesehen von David, unserem Junior. Ein echtes Talents. Einige sagen ihm nach, er würde sogar noch mit einem Schuhkarton auf Holzrädern mithalten können ... aber er alleine kann ja auch nicht alles ausgleichen was wir oder das Fahrzeug nicht erbringen können!)

Das Ende ...

... ist irgendwann dann doch erreicht. Wir zieren wie letztes Mal ein Ende der Liste. Das untere. Einige Ausfälle haben uns sehr viel Zeit gekostet. Zum Beispiel ein Kabelbruch. Also alles auslöten und neue Kabel konfektionieren, verlegen und löten. Zum Beispiel ein kapitaler Heckschaden. Der komplett abgefetzte Diffusor musste provisorisch zurecht geschnitten und neu eingeklebt werden. Und noch einige weitere "Kleinigkeiten".
Weit mehr als 1 Stunde haben wir mit ungeplanten Arbeiten verbringen müssen. Am Ende liegen wir 

etwas über 600 Runden zurück. Aber damit haben wir den Rückstand im Vergleich zum letzten Jahr bereits fast halbiert!
Doch wichtiger als alles andere sind die vielen schönen und spannenden Stunden mit vielen Gleichgesinnten, mit alten und neuen Freunden.


Nochmal?
Selbstverständlich! Die Slotkojoten werden sich wieder bewerben. Falls es klappt und falls wir wieder teilnehmen dürfen. (Es gibt keine Teilnahmegarantie. Nur eine begrenzte Anzahl Teams kann antreten, die Nachfrage ist groß und eventuell entscheidet das Los.)
Sollte es klappen dann versuchen wir wieder ein Stückchen besser besser zu werden auf der Bahn in Kamp-Lintfort. Rein rechnerisch sind wir in 2 Jahren und 7 Monaten topfit an erster Stelle (kleiner Scherz!).
Falls nicht bewerben wir uns halt immer wieder. Bis wir wieder dabei sind und rufen dürfen:

 

Helmut wir kommääääään!

 

Vielen vielen Dank ...

... sagen wir aber auf Fälle das wir wieder dabei sein durften.
Und wir dürfen euch beglückwünschen für solch hervorragende Veranstaltungen. Dazu gehört viel Engagement und Freude an der Sache, was man auch deutlich spürt.
Wir können die vielen guten Geister gar nicht alle namentlich nennen, oder Helmut? 
Aber das Fohlen24h-Rennteam und Magdalena Meister müssen genannt werden.
Hut ab!
So bereitet man Menschen viele Stunden Spaß.

 

Euer Dete

von den Slotkojoten

 

P.S.:

Ich kann nur empfehlen mal bei Magdalena in Kamp-Lintfort hereinzuschauen. Nicht nur auf der Webseite! Dort gibt es noch mehr als "nur" Slotcars. Jeder Besuch dort lohnt sich. Garantiert!

 

 

... und nun schon mal eine kleine unsortierte bunte Auswahl von Impressionen. Mehr wird noch folgen.

 

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